Welch Begierde fühl´ich, mich in den unendlichen Luftraum zu stürzen, über den schauerlichen Abgründen zu schweben!"
Verwirklichung eines uralten Traumes
11. Juli 1988
Dies ist die Geschichte unseres jungen Helden Dee Ross, seines besten Freundes Buck Rice und die des schwarzen Flugdrachens.
Es begab sich zu der Zeit, als unsere Protagonisten beschlossen, ein Fluggerät von immensen Ausmaßen zu konstruieren. Die, wie so oft, spontan geborene Idee forderte von Mitkonstrukteur und -sponsor Buck schleunigste Beschaffung der Baumaterialien. In rasender Fahrt erledigte er nach vollbrachtem harten Tagwerk (TNT IPEC) die nötigsten Besorgungen. Kaum war Buck zuhause, schlug Dee mit den Bauplänen und einem Sack voller flugketzerischer Ideen ein.
Die Schöpfung begann; Arbeitslieder der schlagenden Bewegung skandierend ging den Mannen das Werk munter von der Hand. Aufgrund einer Hoffartigkeit Buck´s mußten die Streben in mehreren Arbeitsgängen mattschwarz beschichtet werden. Wahrlich eine zeitraubende Spielerei.
Obwohl unter dem Druck des Sonnenlaufs nur ein einfaches Grundmodell fertiggestellt werden konnte, hätten selbst die Gebrüder Wright beim Anblick dieses prähistorischen Stücks Luftfahrtgeschichte vor Begeisterung in die Hände geklatscht. Wir waren optimistisch! Und doch, ein wesentlicher Faktor wurde bei der Konstruktion außer Acht gelassen: wegen seiner Sperrigkeit wäre ein Autotransport des Fluggerätes beinahe unmöglich geworden. Nur knapp paßte der Drachen in den Laderaum des Transporters.
Bei Einbruch der Dämmerung wurde er dann an ein versteckt liegendes Plätzchen gebracht, die Flugeigenschaften zu testen. Nur eine halbe Hundertschaft Miliz versuchte, den Lauf der Dinge zu stoppen, indem sie heftig mit roten Lämpchen winkend und mit riesigen Stahlrollen die Straße sperrend das Transportfahrzeug aufzuhalten suchten.
Nach allgemein bekannten Vorarbeiten, deren Erwähnung die Autoren für schmückendes Beiwerk halten, begann der Jungfernflug F-16/1; fürwahr, er flog! Allerdings brach nach dem Versuch F-16/1 die rechte obere Querstrebe und nach Versuch F-16/2 die ach-so-wichtige Längsstrebe. Der Leser mag sich die seelischen Abgründe vorstellen, in die unsere Hauptpersonen dem Drachen gleich stürzten.
Man kam zu dem Schluß, daß die Kanthölzer der heftigen Landung in ihrer übernatürlichen Wucht nicht gewachsen waren. Jedoch, sich zu Ehren - John zur Freude, beschlossen unsere Helden, die Testreihe trotz Dee´s Schmerz, der in seinem Herzchen bohrte, wie der Verlust eines lieben Menschen, fortzusetzen.
ALUMINIUM - so hieß das neue Zauberwort. Wird Dee das kriegswichtige Material organisieren können? Reichen seine finanziellen Möglichkeiten aus, mehrere holländische Schwarzhändler, Gauner und Halsabschneider zur Herausgabe des Materials zu bewegen? Und welche Rolle spielt John? Wie dieses Abenteuer seinen weiteren Lauf nimmt, mag der interessierte Leser im nächsten Kapitel zur Kenntnis nehmen.